Der Liederabend des Ehepaars Rosskopp und Pianistin Larissa Kurmatschewa wurde mit Unterstützung des BVSO zu einem großen Erfolg, wie der nachstehend zitierte Bericht aus der Nahe-Zeitung vom 21.06.19 zeigt.

„Gäste hingen an Lippen der beiden Sänger

Ehepaar Rosskopp glänzte mit Liebesliedern

Von unserer Mitarbeiterin Jutta Gerhold

Idar-Oberstein.  Mit dem Thema Liebe kann man nur gewinnen. Alle Anwesenden im dicht besetzten Kultursaal (und noch jenseits des Treppenaufgangs auf der Galerie) hoch oben im Schloss zeigten das mit ihren Reaktionen. Wohlwollend, begeistert, angerührt, fasziniert hingen die Menschen an den Lippen des Künstlerehepaars Florian und Johanna Rosskopp.

Ein echtes Heimspiel hatten die beiden. Klar, man hat Florian hier aufwachsen sehen – O-Ton Florian: „95 Prozent des Publikums sind Bekannte“ –, seinen Werdegang verfolgt und sich gefreut, dass er vor Jahren eine junge Musikerin in diesem Kultursaal geheiratet hat. Aber Vorsicht: Fans kann man auch enttäuschen. Diese Sorge brauchte jedoch an einem solch entspannten, heiteren Frühsommerabend niemand zu hegen. Da präsentierten sich zwei gestandene Profis, stimmtechnisch auf der Höhe ihrer Karriere, künstlerisch gereift, mit einem gut durchdachten, gut getimten Programm und schufen intime Spannung zwischen sich und der Zuhörerschaft. „Von zu vielen vertrauten Gesichtern kann man sich auch ablenken lassen“, bekannte Johanna. Ihre Arbeitsdisziplin zeigte sich in ihrem nuancenreichen Vortrag, sowohl in beiden Stimmen als auch in der präzisen Mimik und Gestik, mit denen sie alle Stufen und Phasen der Liebe, die die Liedtexte anboten, unterstrichen.
Es ist immer ein Glücksfall, wenn zwei Musikerseelen sich auch als Menschen so nahe sind. Höchste Zeit, von der Pianistin Larissa Kurmatschewa zu sprechen. Seit Jahren mit dem Ehepaar befreundet, erfüllte sie aufs Beste ihre schwierige Aufgabe der Begleitung. Man verlangt von ihr, perfekt zu „untermalen“, obwohl sie gleichberechtigte Partnerin ist. Wie oft werden den Begleitern Ungeschicklichkeiten oder Fehler vorgeworfen. Sie hatte den etwas dumpfen, nicht mehr ganz perfekt zu stimmenden Stutzflügel im Griff. Der Deckel war nur mit einem Terminkalender gelupft und verband sich schön mit Johannas feinem, hohem, vibrierenden Sopran.

Beim Zyklus der neun, teils kurzen Volkslieder von Johannes Brahms schaltete Kurmatschava blitzschnell um von ruhig, getragen und leise auf hoch erregt um. Die zwölf Lieder aus Hugo Wolfs „Italienischem Liederbuch“ stellen höchste pianistische Anforderungen. Bei „Ich hab‘ in Penna einen Liebsten wohnen“ glänzten sowohl die Sopranistin wie die Pianistin. Eine hübsche Idee war es, vor jeden Zyklus jeweils ein Duett von Felix Mendelssohn-Bartholdy zu setzen, nämlich „Gruß“ und „Ich wollt, meine Liebe ergöss’ sich“. Ein drittes, „Abendsegen“, beendete den ersten Teil. Als Veranstalter hatte der Burgenverein in der Pause Getränke und Verköstigung bereitgestellt. „Schon ein bisschen kühn“ fand Florian den Sprung um 100 Jahre in die 30er- und 40er-Jahre des 20. Jahrhunderts. In vielen bekannten Schlagern wie „Ich brech’ die Herzen der stolzesten Frau’n“, „Für eine Nacht voller Seligkeit oder dem Titel gebenden „Kann denn Liebe Sünde sein“ wird es auch etwas verruchter – aber nur ein kleines bisschen.Ohne Scheu, seine Frau zu übertönen, trumpfte Florian Rosskopp mit sicheren Baritontönen auf.

Michael Dietz bedankte sich bei den Musikern: „Kommen Sie gern wieder.“ Womit er dem hochzufriedenen Publikum aus der Seele sprach.“
Nahe Zeitung, Freitag, 21. Juni 2019, Seite 21

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